...alle, die professionell mit der Förderung hochbegabter und leistungsstarker Kinder befasst sind:
Pädagogen und Psychologen, Verantwortliche in Bildungspolitik und -verwaltung sowie Eltern
Presseartikel vom 29.4.2021
04/2021
„Nicht wenige halten die Begabtenförderung bis heute für undemokratisch. Was das hochbegabte Kind ist und was es benötigt, klärte der deutsche Psychologe, Bildungs- und Begabungsforscher William Stern 1910 in seinem Aufsatz „Das übernormale Kind“. „Übernormal“ meinte hier nicht anormal, sondern im kognitiven Leistungsvermögen über der mittleren altersgemäßen Norm liegend. Schon im Zusammenhang des Kinder-Tagebuchprojekts kam Stern zu dem Schluss, dass die Individualität und kindliche Begabungen Richtschnur aller Erziehung zu sein hätten. Dies stellte die Schule der Kaiserzeit nicht mal für „normale“, keinesfalls für hochbegabte Schüler.
Stern (1871 bis 1938) klärte weiter, was noch heute oft erklärt werden muss: Die Förderung Hochbegabter sei eben keine „Luxussache“, sondern selbstverständliche Aufgabe von Schule. Dass Begabte sich selbst durchsetzen, keiner Förderung bedürften, ist bestenfalls statistisch richtig, individuell aber falsch. Im „Massenbetrieb“ der Schule werden Hochbegabte und ihre Bedürfnisse leicht übersehen, was bei diesen „zu Trägheit, Laxheit und Schulekel“ führen könne, heißt es dort. Bestenfalls würden in der Schule einseitig spezifische Begabungsdomänen gefördert, die Gesamtbildung dabei vernachlässigt. Zugleich kritisierte Stern überambitionierte Eltern sowie die öffentliche Zurschaustellung von „Wunderkindern“ und forderte den Schutz begabter Kinder ein.
Modern gesprochen lautete Sterns Vorschlag: ein differenziertes, fähigkeitsgruppiertes Schulsystem mit Klassen und Unterrichtsmethoden, die Begabtenförderung als Persönlichkeitsförderung ermöglichen. „Durch ein ganz anderes Tempo im Vorwärtsschreiten, Erweiterung und Vertiefung der Bildungsstoffe, ... freie Wahl der Lehrgegenstände, könnte großen Anlagen dieser Schüler die ihnen gebührende Entwicklungsmöglichkeit gegeben werden.“
Und die Pointe? Stern forderte ...“
www.faz.net: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.4.2021: „Das übernormale Kind“
Zum 150. Geburtstag von William Stern (1871-1938)
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